Geheimtipp Winter!
Oh ja, WINTER in den Bergen kann so schön sein. Rund um Hinterriss ist der Winter eine ganz besondere Zeit. Die meisten Besucher kommen im Sommer und noch mehr Ausflugsgäste pilgern im Herbst zum Ahornboden. Dann gibt es die jahrhundertealten Ahornbäume und die bunte Blattfärbung zu bestaunen. Im Winter besuchen nur die Kundigen Hinterriss und den Ahornboden. Warum eigentlich? Vielleicht weil viele Menschen gar nicht wissen, wie es im Winter am Ahornboden ausschaut und was man unternehmen kann? Die sozialen Medien zeigen den Ahornboden meist im Herbstkleid.
Ich finde den Winter in Hinterriß und am Ahornboden nicht weniger schön als im Sommer oder Herbst. Der Schnee verzaubert diese Landschaft im Karwendel. Vor allem ist der Winter am Ahornboden eine echt ruhige Jahreszeit, fern vom Trubel und Skizirkus. Damit du auch den Winter in dieser schönen Gegend genießen kannst, zeige ich dir meine Winter-Erlebnisse in Hinterriss und dem Ahornboden. Es gibt einiges im Winter zu tun, um die stille Natur zu erleben. Du kannst hier Winterwandern, Schneeschuhe wandern, Langlaufen, Skitouren und Rodeln. Wenn du einen Skizirkus oder ein Skigebiet suchst, bist du am Ahornboden im Winter falsch. Es gibt keinen einzigen Skilift.
Winteridylle und Ruhe prägen deinen Urlaub im Risstal. Informiere dich auch unbedingt über die Öffnungszeiten. Die Hütten sind alle geschlossen (ALLE!), nur der Gasthof zur Post ist zu gewissen Zeiten im Winter offen. Hier vorab ein paar Bilder – danach folgen die Details der Wintertouren, auf denen du hierher zu diesen tollen Flecken im Winter kommst:
Winterwandern Hinterriß – Eng
Das Ende der Zivilisation im Rißtal ist im Winter nicht in der Eng beim Ahornboden, sondern schon rund 15 Kilometer vorher. Hinterriss ist der einzige ganzjährig bewohnte Ort im Karwendel. Bis hier wird im Winter die Straße geräumt. Dahinter ist im Winter nur mehr Ruhe und viel Natur. Die Mautstraße ab Hinterriss in die Eng ist im Winter geschlossen. Ab Hinterrss kannst du auf der Mautstraße winterwandern. Bis zu den Hagelhütten ist die Wanderwanderung möglich. Danach geht es nur noch mit Langlaufski weiter. Auch wenn andere Webseiten behaupten, man könnte bis in die Eng winterwandern. Das ist nicht möglich. Du sinkst im tiefen Schnee ein und kommst zu Fuß nicht mehr bis nach Hinterriss innerhalb eines Tages!
Je nach Schneelage und Kondition sind mehr Touren zum winterwandern in der Umgebung möglich, als ich selbst ursprünglich gedacht habe. Im Laufe der Zeit habe ich neben der bekannten Winterwanderung von Hinterriß zu den Hagelhütten weitere schöne Touren gefunden. Das Highlight für mich: Die Klamm im vorderen Johannestal! Im Winter erstarren die Wasserfälle zu großen Eiszapfen. Meterlang erstrecken sie sich an den Felswänden. Es ist ein besonderes Wintererlebnis, wenn die Sonne die meterhohen Eiswände erleuchtet und das Blau vom Himmel strahlt. Das ist der Blick von oben zur Klamm und den großen Eiszapfen:
Diese Winterwanderung zur Klamm und die anderen empfehlenswerten Winterwanderungen habe ich selbst ausprobiert. Wenn du das auch erleben willst, liest du dir meinen Beitrag über das Winterwandern in Hinterriss durch. Ich zeige dir, wie du die Winterwanderungen unternehmen kannst und was dabei zu beachten gilt, wie zum Beispiel Spikes für Schuhe:
–> das sind die schönen Winterwanderungen in Hinterriß
Loipe Hinterriß
Winterwandern ist bis jetzt noch nicht so verbreitet in Hinterriss. Die meisten Gäste im Winter kommen aufgrund der Karwendelloipe. Sie ist insgesamt 30 Kilometer lang und bietet die gängigste Möglichkeit, im Winter den Großen Ahornboden zu sehen. Und ja, es ist eine tolle Möglichkeit den Winter von seiner ruhigen Seite kennen zu lernen. Jedes Jahr wieder bin ich davon fasziniert. Auch wenn ich noch nie die dick in Schnee gepackten Ahornbäume bewundern konnte: Es ist ein Traum, wenn du mit den Langlaufski über den Ahornboden gleiten kannst und die Runde durch das Almdorf in der Eng läufst.
Zuerst führt die klassische Langlaufloipe (keine Route für Skater!) kilometerlang entlang des Rissbachs. Du kannst hier auch wunderbare Fotos von der verschneiten Winterlandschaft machen. Hinter den Hagelhütten (das sind die Hütten an der Risstalstraße, wo man im Sommer zur Plumsjochhütte wandern kann) geht es um die Kurve Richtung Ahornboden. Immer weiter wird das Tal. Das Naturerlebnis ist riesig, wenn sich am Ende des Risstals der so richtig Talboden öffnet. Die Loipe führt über den gesamten Ahornboden, mitten durch die jahrhundertealten Ahornbäume. Im Februar scheint mittags die Sonne schön warm und du kannst die Winteridylle bei einer Pause in der Engalm genießen. Die Hütten haben aber im Winter geschlossen, keine Einkehr, kein Ausschank. Plan auch deine Zeit gut ein, du mußt die gesamte Strecke vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück bis Hinterriss.
–> hier meine Erlebnisse auf der Karwendelloipe Hinterriss
Ahornboden Winter : Das sind die Skitouren
Die bekannteste Skitour am Großen Ahornboden ist die Tour auf den Hochglück. Sie ist allerdings erst gut im Frühling zu gehen. Dann entfaltet die Hochglück Skitour mit der traumhaften Firnabfahrt ihre wahre Größe! Es ist aber nicht die einzige Skitour in dieser Gegend. Im Winter ist die Schönalmjoch Skitour gut zu gehen. Sie ist auch eine der offizielle genehmigten Skitouren in diesem Gebiet. Diese Tour und weiter Ideen zeige ich dir hier, nimm bitte Rücksicht auf das Wild: –> Skitouren rund um Hinterriss
Rodeln Hinterriß
Jahrelang fristete das Rodeln und Schlittenfahren ein Schattendasein. Seit ein paar Jahren entdecken aber immer mehr Naturliebhaber diesen Wintersport. Mir gefällt das ruhige Naturerlebnis auf dem Rodel, bzw. „auf DER Rodel“, wie die Tiroler sagen. Je länger die Rodelbahn desto besser… Kilometerlang rodeln – das kannst du von Hinterriß auch. Es gibt eine Naturrodelbahn hinauf in die Berge. Rund 2 Kilometer ist die präparierte Rodelbahn Richtung Schönalmjoch. Für diese Rodelbahn fahren selbst viele Leute aus dem Bereich von München, um einmal das Wintererlebnis Rodeln fern der Massen zu genießen. Du entgehst hier dem Ansturm beim Lift wie am Blomberg oder der Wallberg Rodelbahn. Damit sinkt auch das Verletzungsrisiko! Zu Fuß und in Ruhe geht es hinauf zum Start der Rodelbahn. Zuviel Anstrengung? Ansonsten findest du im Ort den einen oder anderen Schneehügel, auf dem die Kinder gut rutschen können und einen Winter wie früher erleben. –> das ist die Hinterriß Rodelbahn
Mein Fazit zum Ahornboden Winter
Im Winter verwandelt sich Hinterriss und der Ahornboden in eine zauberhafte Winterlandschaft abseits des Trubels. Die meisten Besucher strömen im Sommer und Herbst hierher, um die prächtigen Ahornbäume zu bewundern. Doch der Winter hat seinen eigenen Charme und zieht vor allem Kenner der Region an. Die Stille und Ruhe prägen diese Zeit im Karwendel.
Aktivitäten im Winter gibt es reichlich: Winterwandern, Schneeschuhwandern, Langlaufen, Skitouren und Rodeln stehen auf dem Programm. Skilifte sucht man hier vergeblich, stattdessen kann man die unberührte Natur in vollen Zügen genießen. Die Hütten sind geschlossen. Der Zugang zur Eng ist im Winter nicht möglich. Die Straße wird ab Hinterriss nicht mehr geräumt und auch die Hütten in der Engalm sind geschlossen. Winterwanderungen sind bis zu den Hagelhütten möglich, danach geht es nur mit Langlaufski weiter.
Die Karwendelloipe ist eine der beliebtesten Routen, um den Großen Ahornboden zu erleben. Sie erstreckt sich über 30 Kilometer und bietet ein einzigartiges Naturerlebnis. Skitouren sind ebenfalls möglich, wobei die Hochglück- und Schönalmjoch-Touren zu den bekannten Routen gehören.
Nicht nachahmenswert im Winter
Was du im Winter am Ahornboden nicht machen solltest: Die Gegend rund um die Eng und dem Ahornboden ist keine Spielwiese für mehrtägige Wintertouren! Auch wenn du im Sommer hier wunderschöne mehrtägige Wanderungen von Hütte zu Hütte unternehmen kannst, ist das im Winter KEINE OPTION. Die Hütten rund um den Ahornboden haben im Winter ausnahmlos geschlossen. Und wenn du jetzt denkst, fein, dann kann ich ja überall wild campen oder zelten: Lass das bitte! Du bist hier im Winter fehl am Platz. Das steile Karwendel hat im Winter die sehr große Gefahr von Lawinen. Nicht selten müssten deswegen Rettungsmannschaften zur Bergung ausrücken. Für die Geborgenen führt das zur Übernahme der Rettungskosten. Diese können mehrere Tausend Euro betragen. Oft kommen die Retter leider zu spät und treffen auf Tote. Wenn du nicht einer davon sein willst, siehst du von einer Karwendeltour im Winter ab und wartest damit bis zum nächsten Sommer.
Beachte die aktuelle Lawinengefahr auch bei Tagestouren im Schnee. Auch wenn die vielen Kare für Skitouren wie geschaffen sind – Die steilen Felsen und Täler sind anfällig für Lawinen. Lass auch bei einer Schneeschuhtour Vorsicht walten. Bedenke, dass du auch dabei den gefährlichen Lawinen ausgesetzt bist. Zudem solltest du sehr gut einschätzen können, welche Distanzen und Höhenmeter man mit Schneeschuhen schafft. Der Aktionsradius ist deutlich geringer als mit Skitourenski und in den Wintermonaten wird es schnell dunkel! Diese Ecke im Karwendel ist nicht der beste Ort für Anfänger bei Schneeschuhwanderungen und Skitouren.
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