Die Eng im Karwendel
Unter der „Eng“ versteht man den hinteren, westlichsten Teil des Rißtals im Karwendelgebirge. Es ist nicht einfach nur eine geografische Bezeichnung, sondern meint konkret das malerische Almgebiet rund um das Almdorf Engalm. Die Eng ist wohl einer der bekanntesten Teile des Naturparks Karwendel. Sie ist das Herzstück einer einzigartigen Hochgebirgslandschaft, die besonders durch den Großen Ahornboden mit seinen uralten Bäumen geprägt ist. Die Eng ist der Inbegriff einer lebendigen Almkultur und ein beliebtes Ziel für alle, die die Natur in den Bergen suchen.
Wo ist die Eng?
Viele Ausflugsgäste berichten von ihrem Ausflug in der Eng – „mei, schön war es am Wochenende wieder in der Eng“. Aber wo ist das? Und wie ist das mit dem Engtal? Das wollen wir hier auf dieser Seite klären, weil im Internet einige falsche Meinungen kursieren, die die Eng mit dem gesamten Risstal gleichsetzen oder darunter nur den Gasthof in der Nähe des Ahornboden verstehen. So ist es nicht!




Das ist die Eng
Unter der „Eng“ ist der hintere Teil des Risstals im Karwendel zu verstehen. Es ist das Almgebiet rund um die Engalm. Die Eng ist damit auch ein Teil des Naturdenkmal Großer Ahornboden. Das Gebiet im Karwendelgebirge umfasst eine Fläche von gut 500 Hektar. Im Sommer grasen hier auf rund 1200 Metern Seehöhe die Kühe zwischen den alten Ahornbäumen. Die Bauern der Engalm bewirtschaften als Gemeinschaft die Wiesen der Eng und die Engalm von Juni bis September. Sobald das Gras grün wird, kommen im Frühsommer die Kühe mit dem Almauftrieb. Die Kühe werden zweimal täglich gemolken und die gute Almmilch wird noch an Ort und Stelle weiter verarbeitet. Ich mag die Almbutter sehr gerne. Bekannt ist der Käse, er hat schon oft bei der Käseolympiade gesiegt. Kaufen kannst du ihn nur direkt im Almdorf, beim Bauernladen. Im Herbst packen die Bauern ihren Hausstand wieder zusammen und es geht mit den Kühen zurück in die Ställe zuhause.
Die landwirtschaftliche Nutzung der Eng reicht wahrscheinlich über 1.000 Jahre zurück. Die erste schriftliche Erwähnung des Almgebiets stammt aus dem Jahr 1523. Die heutige Agrargemeinschaft, die von zehn Bauern aus der Umgebung von Schwaz gebildet wird, bewirtschaftet die Alm seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Die erste Käserei wurde bereits vor 1883 erwähnt, und die Alm wurde im Laufe der Jahrhunderte stetig weiterentwickelt, unter anderem mit einer Wasserleitung (seit 1941) und Stromversorgung (seit 1961).
Ein Highlight ist die Schaukäserei der Engalm. Hier wird nach alter Tradition der prämierte Enger Bergkäse hergestellt. Besucher können dem Käsemeister jeden Vormittag bei der Arbeit in großen Kupferkesseln zusehen. Die Milch stammt von den Almkühen, die im Sommer auf den umliegenden Wiesen grasen. Neben Käse werden im Bauernladen auch Almbutter und Joghurt verkauft.
–> Käserei Engalm
Das charakteristische Merkmal der Eng ist der Große Ahornboden, eine ausgedehnte Hochebene, die von über 2.000, teils jahrhundertealten Bergahornbäumen geprägt wird. Einige dieser Bäume sind über 600 Jahre alt und verleihen der Landschaft eine mystische und zeitlose Atmosphäre. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub goldgelb färbt, ist der Anblick spektakulär und zieht unzählige Besucher und (Hobby-)Maler an. Die Bäume bieten zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter Fledermäuse, die in den hohlen Stämmen siedeln.
–> Großer Ahornboden
Im Zentrum der Eng liegt das Almdorf Engalm, ein malerisches kleines Almendorf. Hier findet man mehrere traditionelle Almhütten, die auch Übernachtungsmöglichkeiten in einfachen Zimmern oder Lagern bieten. Dieses Stück Karwendel ist Synonym für schöne Berge und Idylle in den Alpen. Der glasklare Rissbach, die urigen Almhütten, Kühe, hohe Berge – all das findest du hier in dieser Ecke am Großen Ahornboden. Im Sommer ist hier ein ganzes Almdorf, in dem die Bauern leben.
–> Bilder & Details über die Engalm.

Die Landschaft in der Eng
Die vielen Ahornbäume im Karwendel
In der Eng stehen auch viele alte Ahornbäume. Einige Exemplare sind auch direkt neben dem Wanderweg vom Parkplatz in der Eng zur Engalm zu sehen. Schau sie dir mal genau an, wenn du vom Parkplatz P10 ins Almdorf spazierst. Einige sind sogar hohl und du kannst dich in den Stamm hinein stellen. Die Bäume bieten Platz für viele Tiere. Sogar Fledermäuse siedeln in den Baumstämmen. Die Eng ist ein wildes Naturgebiet und liegt im Naturpark Karwendel.
An einigen Stellen gibt es im Winter erhöhte Lawinengefahr. Früher war das Gebiet auch von Murenabgängen betroffen. Durch eine Verbauung des Rissbachs konnte die Gefahr aber gebändigt werden. Im Rahmen der Planungen für die Bachverbauung konnte nachgewiesen werden, dass der Teil des Ahornboden sehr stark von Schotter geprägt ist. Der Bach brachte immer wieder Geröll und Steine über den Enger Grund in die Eng. Manche Stämme der Ahornbäume sind auf einer Höhe von 1,2 Meter umgeben von Schotter!

Der Rißbach in der Eng
Im Bereich der Eng fließt der Rißbach gemächlich dahin und trägt zur idyllischen Atmosphäre des Almdorfs und des Großen Ahornbodens bei. Er ist nicht nur ein malerisches Element der Landschaft, sondern auch von großer ökologischer Bedeutung. Die Wildflusslandschaft des Rißbachs ist Teil des Natura 2000 Schutzgebietes und bietet Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, die an diese dynamischen Lebensräume angepasst sind. Dazu gehören beispielsweise spezielle Insektenarten und Brutgebiete für Vogelarten. Obwohl der Rißbach hier eher sanft erscheint, ist er ein echtes Wildgewässer. Bei starken Regenfällen oder der Schneeschmelze kann er schnell anschwellen und seine ganze Kraft zeigen. Für Besucher bietet der Rißbach in der Eng zahlreiche Gelegenheiten, am Ufer zu verweilen, die Natur zu beobachten und die Ruhe des Karwendels zu genießen
–> beobachte mal hier den wilden Rissbach
Eng Karwendel: Die schönen Wanderungen




Schön im Karwendel am Ahornboden wandern
Vom Talboden führen drei wunderschöne Wanderwege ins Karwendel. In Richtung Osten startet die Wandertour von der Eng zur Binsalm und weiter zur Lamsenjochhütte. Im unteren Bereich kannst du auswählen ob du auf dem Panoramaweg wanderst oder auf dem breiten Wanderweg. Bis zur Binsalm ist es ein sehr leichter Wanderweg. Von oben kannst du auf die Eng herunter schauen:
–> so ist es auf der Binsalm
Wenn man vom Talboden in Richtung Westen wandert, schraubt sich der Wandersteig zum Hohljoch empor. Über die Ladei geht´s zum aussichtsreichen Hohljoch hinauf. Auf dem Bild oben siehst du den Weg in Schlangenlinien ansteigen. Er führt hier hin:

Hinter dem Almdorf Engalm gibt es noch den Weg in den Enger Grund. Der erste Teil ist ein breiter Weg zum Spazierengehen – viele Rastbänke laden zum Verweilen ein. Von da siehst du das echt wunderbare Almpanorama, das liebe ich hier so – und zigtausend andere Besucher am Großen Ahornboden auch. Ganz hinten im Enger Grund sind oft auch Gämsen zu bewundern – aber pass auf, dass du nicht in einen Steinschlag gerätst. Die Tiere lösen durch ihre Sprünge in den Felsen schnell mal einen Steinbrocken, der dann talwärts fällt.
—> das sind die schönen Wanderungen rund um die Eng.
—> du willst Radfahren oder Mountainbiken? – dann hier die Tipps zum Radfahren oder Mountainbiken
Der Spielplatz in der Eng

Richtig aufwändig und gleichzeitig durchdacht wurde in dieser schönen Landschaft ein besonderer Spielplatz errichtet. Er nimmt Bezug zum Leben der Bauern auf der Alm und lässt die Kinder spielerisch damit in Kontakt treten. Du kannst ihn kostenlos nutzen, wenn du einen Ausflug hierher machst oder nach der Wanderung noch ein bißchen an diesem schönen Fleck Natur verweilen willst.
–> der besondere Almspielplatz
Der Enger Grund
Das Ende der Eng ist sehr abprupt: Im Talschluß der Eng ragen die Felsen senkrecht in den Himmel. Ein leichter Weg führt hinter der Engalm in den Talschluß. Der Enger Grund ist ein Ort von außergewöhnlicher natürlicher Schönheit und bietet Besuchern die Möglichkeit, eine unberührte Landschaft zu erkunden und die Ruhe der Natur zu genießen. Es ist definitiv einen Besuch wert, wenn du dich für das Karwendelgebirge und seine Umgebung interessierst.
–> Enger Grund
Zufahrt in die Eng
Die Eng ist mit dem Auto ausschließlich über eine mautpflichtige Straße von Hinterriß aus erreichbar. Diese Straße ist in den Wintermonaten (oft von Anfang November bis Ende April) geschlossen. Die Eng und das Almdorf ist dann unbewohnt. Am Ende der Straße, kurz vor dem Almdorf Eng, gibt es große Parkplätze, von denen aus man das Almdorf und den Großen Ahornboden bequem zu Fuß erreichen kann. Das Almdorf selbst ist autofrei.
–> Anfahrt
Tipp: Mit dem Fahrrad über den Großen Ahornboden in die Eng fahren
Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, mit dem Fahrrad zum Großen Ahornboden und in die Eng zu fahren. Diese Tour ist landschaftlich atemberaubend und bietet eine wunderbare Möglichkeit, die einzigartige Natur des Karwendels aktiv zu erkunden. Der Weg dorthin: Deine Tour startet in Vorderriß oder Hinterriß. Von dort folgst du der mautpflichtigen Straße in Richtung Eng. Für Fahrräder und E-Bikes ist diese Straße kostenlos befahrbar! Das Erlebnis am Großen Ahornboden: Sobald du den Großen Ahornboden erreichst, öffnet sich vor dir eine der spektakulärsten Almlandschaften der Alpen. Die über 2.000, teils jahrhundertealten Bergahornbäume, die sich im Herbst goldgelb färben, sind ein unvergesslicher Anblick. Du kannst gemütlich durch dieses Naturdenkmal radeln und die besondere Atmosphäre auf dich wirken lassen.
–> Radtour Ahornboden
Geheimtipp Faule Eng
Es gibt neben der „klassischen Eng“ auch eine Faule Eng. Die Faule Eng im Karwendel ist ein Geheimtipp für geübte Wanderer, die abseits der Massen die Stille der Natur suchen. Als enger Taleinschnitt zwischen Sonnjoch und Gramaijoch bietet sie ein wildes und ursprüngliches Bergabenteuer. Statt breiter Wege führen schmale Pfade durch dichten Wald und über Geröllfelder, was Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. Die Anstrengung wird jedoch belohnt: Tiefe Stille und eine raue, unberührte Landschaft fernab jeglicher Zivilisation machen die Faule Eng zu einem unvergesslichen Erlebnis. Sie ist ein perfektes Ziel für alle, die eine alpine Herausforderung suchen.
–> alle Infos und Bilder Faule Eng
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